Seit mehr als zehn Jahren bin ich eine enthusiastische Gruppentherapeutin. Ich bin immer wieder erstaunt, was alles in der Gruppenpsychotherapie zu erreichen ist. Ich darf stetig beobachten, dass die Gruppe als therapeutischer Raum in vielen Fällen noch deutlich hilfreicher sein kann als eine Einzeltherapie. Nicht zuletzt, weil das in der Therapie Verstandene direkt in der Gruppe „ausprobiert" werden kann. Diese Wirksamkeit der Gruppenpsychotherapie wird auch durch die modernen Forschungsergebnisse gestützt. Die psychodynamische Gruppentherapie eignet sich besonders gut für die Behandlung von komplexeren psychischen Erkrankungen oder Beschwerden, die ihre Form im Verlauf der Jahre verändern oder sogar „Therapieresistenzen" aufweisen. Es wird hier an der Ursache dieser Erkrankungen und nicht an dem Symptom selbst gearbeitet. Wenn die Ursache nicht mehr da ist, „verschwindet" auch das Symptom.
In einer therapeutischen Gruppe entsteht ein Beziehungsgeflecht zwischen den Teilnehmern. In der Regel gehen psychische Erkrankungen mit Beziehungsproblemen einher. Innere Konflikte, die in der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie als Ursache der Symptomatik verstanden werden, sind dann in zwischenmenschlichen Beziehungen wiederzufinden. Hinzu kommt, dass sowohl die Symptome als auch die Beziehungsprobleme durch ungünstige Beziehungserfahrungen aus dem früheren Leben verursacht werden (können). Verstärkend wirkt sich aus, dass diese ungünstigen Beziehungserfahrungen oft dazu „neigen", sich in unseren aktuellen Beziehungen in irgendeiner Form zu wiederholen. Dies erfolgt meist unbewusst und wird daher nicht immer als Konflikt oder Beziehungsproblem erlebt, da wir es nicht anders kennengelernt haben. Leider kommt es zum Unterdrücken von vielen (v. a. negativen) Gefühlen. Der Preis hierfür sind dann die Symptome der vorliegenden psychischen Erkrankung.
Die Gruppenpsychotherapie bietet einen geschützten Raum, um diese „krankmachenden" Beziehungsmuster zu erkennen. Sie gibt auch Halt, die eigenen Konflikte außerhalb der Gruppe zu klären oder zu lösen. Häufig gelingt dies und führt zur Erleichterung, Versöhnung und nicht zuletzt zur Symptomlinderung. Auch in der Gruppe werden sich diese krankmachenden Beziehungsmuster in irgendeiner Form wiederholen. Gelingt es, dies zu erkennen und zu verändern - im „Hier und Jetzt" der Gruppe - gibt es Zuversicht und Mut für Änderungen außerhalb der Gruppe. So kann die Gruppe für das „Experimentieren" mit Beziehungen genutzt werden.
Die Gefühle, die sich „angestaut" haben und zu Symptomen wurden, können dann erst verstanden und nachfolgend auch zugelassen werden. Es ist ein äußerst heilsames Erlebnis, diese Gefühle mit der Gruppe zu teilen. Auch dies geht in der Regel mit deutlicher Symptomlinderung einher. Jeder in der Gruppe darf so sein, wie er ist. Entsprechend bekommt er dann ein ehrliches Feedback von den anderen.
Neben der Verschwiegenheit und Ehrlichkeit stellt auch die Offenheit eine wichtige Voraussetzung für die Gruppenarbeit dar. Eine neugierige Haltung mit entsprechenden Fragen hilft den anderen, sich zu reflektieren. Ferner gilt es, je mehr wir die anderen verstehen, desto mehr werden wir uns selbst verstehen. Beispielsweise fallen uns bei den anderen genau die Widersprüche, Eigenschaften oder Handlungen auf, die wir selbst auch haben oder nicht haben wollen. Wenn wir diese bei den anderen „behandeln", fällt uns dann die eigene Behandlung deutlich einfacher. Es gibt noch viel mehr, was ich über die Gruppentherapie schreiben könnte.
Nach einer ausführlichen Diagnostik werde ich für Sie die passende Gruppe finden, in der ihre Behandlungsprognose am günstigsten wird.
Es werden je nach Gruppenzusammensetzung auch Elemente der mentalisierungs-basierten Therapie angeboten (nach Bateman, Fonagy; Schultz- Venrath u. a.). Die mentalisierungs-basierte Therapie soll Menschen dazu befähigen, eigene Gefühle, Wünsche, Gedanken und Überzeugungen sowie die anderer Menschen besser zu verstehen. Es umfasst die Fähigkeit, in anderen Menschen wie bei sich selbst mentale, geistige und emotionale Vorgänge zu erkennen, die dem eigenen Handeln zugrunde liegen. Ebenso ist es möglich, sich selbst zu mentalisieren, also reflexiv zu erfassen, welche Umstände und Erfahrungen in der Vergangenheit und Gegenwart zu den jetzigen Wünschen, Gedanken und Überzeugungen geführt haben. Dieses Verstehen wird in der mentalisierungs-basierten Therapie Mentalisierung genannt, also die Fähigkeit, seelische Vorgänge als Ursache von Handlungen zu erkennen.
Durch diese Auseinandersetzung mit den Vorstellungen des Gegenübers wie auch mit den eigenen Vorstellungen über dessen Gefühlen, Einstellungen, Überzeugungen und Wünsche erwirbt man gewissermaßen die Fähigkeit, am Verhalten „ablesen zu können, was in den Köpfen anderer vorgeht". Ebenso erlernt man die eigenen affektiven und mentalen Zustände zu verstehen und vom Verhalten zu unterscheiden und es dabei gleichzeitig als deren Verursacher anzuerkennen. Dies erfordert die Exploration und Selbstreflexion der eigenen Innenwelt, die einfühlsame Erforschung der Welt der anderen und der gemeinsamen Beziehung.
Zudem arbeite ich in den Gruppen übertragungsfokussiert (nach Kernberg) unter Anwendung der gruppenanalytischen Elemente (nach Yalom).
Die psychodynamische Paartherapie ermöglicht einem Paar einen tieferen Einblick in die Konflikt-Situation zu bekommen. Auch hier ist die Annahme, dass sich die unbewussten inneren Konflikte auf der Beziehungsebene widerspiegeln und sich frühere Beziehungserfahrungen wiederholen, von einer großen Bedeutung. Festgefahrene Kommunikationsmuster und nicht ausgesprochene Unzufriedenheit in dem Zusammenleben des Paares sollen besprechbar werden. Es soll die Basis für ein Leben miteinander wieder ermöglicht werden. Insbesondere werden dabei die psychodynamischen biografischen Zusammenhänge des partnerschaftlichen Konfliktes berücksichtigt.
Die Sexualität nimmt eine bedeutsame Rolle für die körperliche und mentale Gesundheit ein. Sie stellt eine wichtige Lebens- und Energiequelle. Sexualität gehört zu den Voraussetzungen der psychischen Gesundheit jedes Einzelnen, aber auch des Paares. Häufig treten jedoch gerade in diesem Bereich Probleme auf, die das Paarleben erschweren und sogar zu partnerschaftlichen Krisen führen können. Die Sexualtherapie hilft, sexuelle Probleme zu behandeln bzw. zu lösen.
Durch meine Fachkunde in der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie können erlittene frühkindliche Störungen, Beziehungsprobleme, körperliche Probleme und verletzende Erfahrungen, die im Zusammenhang mit dem sexuellen Problem stehen, in der sexual therapeutischen Behandlung berücksichtigt oder vielmehr psychotherapeutisch mit behandelt werden.
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